Gerd Ganteför

Gerd Ganteför ist Professor für Experimentalphysik, Buchautor, Youtuber, Unternehmer und Redner. In seinem Fachgebiet „Nanowissenschaften“ publizierte er rund 150 Artikel in referierten Fachjournalen wie Science und PNAS. Hinzu kommen populärwissenschaftliche Veröffentlichungen und Buchbeiträge zu den Themen Klima, Energie und Nanowissenschaften. Seit rund 20 Jahren lebt er im Thurgau und gründete 2019 die 4π-Sciencelab GmbH in Kreuzlingen. Es ist ein Consulting-Unternehmen mit den Schwerpunkten Klimaschutz und CO2-Reduktion.

Gerd Ganteför hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher publiziert. Das Buch „Alles Nano oder was“ hat 2014 den Literaturpreis der chemischen Industrie gewonnen. Sein neustes Buch „Das rätselhafte Gewebe der Wirklichkeit“ ist ein Spiegel-Bestseller.

Sein Youtube-Kanal Grenzen-des-Wissens hat zurzeit 60 000 Abonnenten. Alleinstellungsmerkmal ist die ideologieneutrale, globale und interdisziplinäre Sicht, mit der alle Themen analysiert werden. Hinzu kommt seine besondere Fähigkeit, anspruchsvolle Themen wie Quantenphysik oder Kernfusion anschaulich und unterhaltsam zu erklären. Dabei will er die Zuschauer nicht bekehren, sondern informiert neutral. Er überlässt es dem Zuschauer, sich selbst ein Urteil zu bilden. Erstaunlich ist, dass selbst 90 Minuten lange Vorlesungsvideos Zehntausende von Zuschauern haben. Einige Videos erreichen sogar Millionen von Clicks.

Seine Fähigkeiten machen ihn zu einem begehrten Redner. In den Jahren vor der Pandemie hat Gerd Ganteför im Mittel einen Vortrag pro Woche irgendwo in Deutschland, der Schweiz, den USA, in Japan, in Korea oder in Indien gehalten.

Als Universitätsprofessor hat Gerd Ganteför bis zu seinem Ausscheiden im September 2022 unzählige Vorlesungen im Diplom-, Bachelor- und Masterprogramm der Physik an der Universität Konstanz gehalten. Besonderes beliebt waren die Vorlesungen über Energie und Klima, Kern- und Teilchenphysik und die interdisziplinäre Veranstaltung „Grenzen des Wissens“. Aus letzterer ist der Youtube-Kanal gleichen Namens entstanden. Gerd Ganteför war auch Fachbereichssprecher der Physik und Vizedekan der Naturwissenschaften in Konstanz. Als Honorarprofessor an der Johns Hopkins University in Baltimore (JHU) war er am Aufbau zweier Labors im Department of Chemistry beteiligt. Die JHU gehört zu den 20 weltbesten Universitäten im Shanghai-Ranking. Gerd Ganteför hat an zahllosen Fachkonferenzen gesprochen und auch selber Konferenzen und Symposien organisiert. Im Jahr 2022 organisierte er die beiden hochkarätig besetzten 4π-Symposien über das Klimaproblem und mögliche Lösungen. Unter anderem sprachen der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn und die Nobelpreisträgerin Prof. Dr. Ulrike Lohmann.

Standpunkte

Beim Thema Energie und Klima stellt sich Gerd Ganteför hinter die Analysen der Arbeitsgruppe 1 des Weltklimarats. Es wird wärmer und die Hauptursache sind die menschengemachten CO2 Emissionen aus der Verbrennung von Kohle, Gas und Öl.

Nach seiner Analyse reichen aber Sonne und Wind allein nicht aus, um ein dicht bevölkertes Industrieland wie Deutschland zu versorgen. Das gilt auch dann, wenn größte Bemühungen zum Energiesparen unternommen werden. Es muss also über Übergangslösungen nachgedacht werden, wenn Deutschland weiterhin ein Wirtschaftsstandort bleiben soll und die Bürger nicht übermäßig belastet werden sollen. Ganteför entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Team von Wissenschaftler und Wirtschaftsexperten eine bürger- und wirtschaftsfreundliche Alternative zu den Maßnahmen einer Energiewende nach deutschem Vorbild. Dieser Plan beruht auf der Erkenntnis, dass Netto-Null eine Reduktion um lediglich 50% bedeutet. Die anderen 50% der anthropogenen Emissionen werden von den großen natürlichen Senken der Landpflanzen und der Meere absorbiert. Die genauen Zahlen finden sich im Kapitel 5 (Carbon Cycle) des neuesten Weltklimaberichts (AR 6 aus dem Jahr 2022). Das Konzept steht im Einklang mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN und dem Green Deal der EU. Länder wie die USA, China und Indien verfolgen eine ähnliche Strategie.

In seinem neuen Buch „Das rätselhafte Gewebe der Wirklichkeit “ beschäftigt sich Ganteför mit den Grenzen der Physik. Zum einen belegen die Analysen im Buch, dass die aktuelle Physik bisher nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit erfasst hat. Was in den unbekannten Zonen jenseits der Grenzen des Wissens liegt, können wir heute nicht sagen. Zum anderen geht es um die neuesten Erkenntnisse der Quantenphysik. Das Paradeexperiment ist die Quantenteleportation, für die im Jahr 2022 der Physiknobelpreis verlieren wurde. Es handelt sich um eine zeitlose Kopplung zweier verschränkter Quantenteilchen über große Entfernungen. Einstein lehnte diese spukhafte Fernwirkung ab, aber ihre Existenz wurde bis heute experimentell vielfach bestätigt. Es ist ein Phänomen jenseits der Zeit und es hat mit „Information“ zu tun. Ganteför zufolge spielt „Information“ in diesem Bereich der Wirklichkeit eine maßgebliche Rolle. „Information“ ist aber eine immaterielle Größe. Es gibt also eine immaterielle Komponente im Gewebe der Wirklichkeit. Und das sei, so Ganteför, tatsächlich sehr rätselhaft, wenn nicht sogar unheimlich.

Ein hervorstechendes Merkmal von Ganteförs Analysen ist der Zukunftsoptimismus. Damit stellt er sich gegen den grassierenden Pessimismus und die damit einhergehende Ablehnung neuer Technologien. Ähnlich wie Michiu Kaku in den USA ist Ganteför der Meinung, dass alles möglich sei, was nicht den Naturgesetzen widerspricht. Er plädiert für Mut und Tatkraft und wendet sich gegen eine übermäßige Furcht vor den Risiken neuer Technologien. Nur mit neuen Technologien werden wir das Klimaproblem in den Griff bekommen, so Ganteför. Mit neuen Technologien werden Krankheiten wie Krebs oder Pandemien besiegen werden. Es werden neue Technologien sein, mit denen der drohende Energiemangel überwunden wird und nur mit technologischen Innovationen wird es möglich sein, dass in der Zukunft 10 oder 12 Milliarden Menschen auf der Erde leben können. Seine optimistischen Zukunftsvisionen beschreibt Ganteför in seinen Büchern „Alles Nano oder was“ und „Heute Science Fiction – morgen Realität“.

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